17.07.2017
Jeder kennt sie, die eng beschriebenen Vordrucke, auf denen steht, was so alles zum CHECK-IN bei Schiffsübergabe gehört. Aber aufgepasst. Hier geht es nur darum ob etwas vorhanden ist oder nicht. Viel wichtiger ob alle Gläser, Messer oder Handtücher vorhanden sind, ist der Zustand all der angeführten Punkte. Schon mal beim Check-in das Getriebeöl kontrolliert? Aha, aber beim Check-out kommt dann der Stützpunktmitarbeiter, sieht nach und – „Hallo, da ist ja Wasser im Getriebe!“ Das muss repariert werden (inkl. Kranung des Schiffes). Und schon ist die Kaution futsch. Wir mussten feststellen, dass sich die Vercharterer in letzter Zeit immer mehr wirre Dinge einfallen lassen, die sie auf unsere Kosten reparieren lassen wollten. Vor allem dann, wenn die Kaution auch noch versichert ist. Z.B. Wasser im Getriebe (das nachweislich schon vorher da war), abgebrochene Scharniere (die nachweislich schon vorher defekt waren), Dellen und Kats rund um das Ankergeschirr (nachweislich schon vor Antritt des Charters vorhanden) uvm. Daher gilt es, alle Schäden auch foto- und videotechnisch zu dokumentieren. Worauf du genau achten musst, findest du im folgenden Artikel: UNTERSCHIFF Es ist ja ganz nett, wenn du zurückkommst und der Taucher stellt fest: „Sie sind auf Grund gelaufen!“. Ach ja, bei der Schiffsübergabe hat das niemand überprüft! Da hilft eine Unterwasserkamera an einem langen Stock, und schon kannst du, ohne in das meist nicht so tolle Hafenbecken einzutauchen, einen Beweisfilm erstellen, ob Kiel und Ruder in Ordnung sind. Alle Seeventile einmal öffnen und wieder schließen gibt dir die Sicherheit, dass sie 1. funktionieren und 2. nicht abreißen (bei der ersten Ausfahrt passiert = 1 Tag im Trockendock) In der Bilge muss es bei der Schiffsübergabe trocken sein. Aussagen wie: „Das ist Restwasser von der Reinigung.“ gelten nicht. Ist es Seewasser (einfach den Finger rein und ablecken), gibt es ein Leck im Schiff. Was fatale Folgen haben kann. Es kann aber auch sein, dass Undichtigkeiten zwischen Deck und Rumpf entstanden sind, sodass z.B. beim Eintauchen in die Wellen Meerwasser herein gedrückt wird. Kann sehr unangenehm sein, wenn das Wasser innen an der Bordwand herunterläuft und Koje und Matratzen nass werden. Hier kann man mit dem Schlauch entlang der Deckskante spritzen und schauen ob es dicht ist. Ist es Süßwasser, kann die Bordwasseranlage undicht sein. Leicht festzustellen wenn du darauf achtest, dass sich die Druckpumpe nicht einschaltet solange kein Wasser entnommen wird. Z.B. im Zeitraum der Schiffsübergabe darf sie sich nicht einschalten. Ist die Anlage dicht. kommt das Wasser wahrscheinlich von undichten Luken. Alle einmal zumachen und das Schiff gut ‚einwässern‘. Speedometer herausnehmen (oder herausnehmen lassen) und nachsehen, ob es verwachsen ist. UNTER DECK Begeben wir uns kurz in die Kombüse, da kontrolliere ich eigentlich nur den Herd auf seine Funktionen: Schalter (auch bei kleiner Flamme soll das Feuer nicht ausgehen), Sicherheitsabschaltung (Flamme ausblasen, Gaszufuhr muss unterbrochen werden), Schlauch zwischen Bordwand und Herd auf Sprödigkeit prüfen. Funktion des Absperrhahnes sicherstellen (Flamme anzünden und Gashaupthahn schließen, jetzt muss die Flamme ausgehen). Piezozünder, wenn vorhanden, sollte auch zünden. Probieren Sie alle Türgriffe aus und ziehen Sie